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Obwohl die Primorska (Donja) Poljica von den Türken nicht direkt zerstört wurde, kam es erst nach dessen Distanzierung ins tiefere Hinterland (nach den Jahren 1699 und 1715) zur Erschaffung der Voraussetzungen zur Erneuerung der Dörfer, Bevölkerungswachstum und Stärkung der Wirtschaft. Die Dörfer der Donja Poljica bilden sich in den Gebieten, wo Flyschzonen und steile Berge aufeinandertreffen; unter diesen Umständen konnte sich die Bevölkerung auf die Landwirtschaft und Viehzucht konzentrieren.
Bis hin zum Ende des 19. Jahrhunderts war eine Verbindung mit dem Meer fast nicht existent. Darüber hinaus ist zu beachten, dass es in Jesenice und Duće nicht viel Ackerland gab, da ein Teil des Landes im Besitz der Erzdiözese Split und des Adels der benachbarten Städte Split und Omiš war. Daher wuchsen die Dörfer sehr rational in das Gebiet ein, wobei sie die fruchtbaren Böden bewahrten, und sich in eine Reihe von dichten und kompakten Siedlung formten, die sich unter den Bergen strecken.
Die organische Verbindung der Landschaft und der Dörfer wurde konsequent umgesetzt. Die Häuser sind in größere oder kleinere Gebäudeeinheiten gruppiert, deren Ausrichtung nicht einheitlich ist, jedoch immer mehr die Richtung Ost-West genutzt wird; auf diese Weise ist die Vorderseite nach Süden gerichtet. Die Satteldächer sind mit Steinplatten bedeckt, die manchmal weiß sind und mit Leuchten ergänzt sind.
Mit der Zeit erleben die Häuser ihre Entwicklung. Die ältesten Häuser befinden sich auf Abdachungen, wobei das gegebene Gelände so genutzt wird, dass die hinteren Teile in der Abdachung eingeschlagen und verbunden sind, die dann auch für den Zugang in die Etagen der Häuser verwendet werden. In einigen, früheren Fällen befinden sich die Häuser senkrecht zur Höhenlinie, mit Giebeln, die zum Süden gelegt, und, die aus unregelmäßigem und ungleichmäßig großen rohgeschnittenem Steinen gebaut sind.
Die Wände sind im unteren Teil nicht nur dicker, sondern auch aus größeren Steinen erhöht, und die wenigen Fenster und Türen haben keine einheitliche Größe oder abgeglichene Korrelation, während die Rahmen aus großen Steinen bestehen (häufige Motive sind große Stürze an den Türen im Erdgeschoss).
In einigen Häusern wurden hölzerne, leicht gebogene Rahmen aufbewahrt (auf den Rahmen eines Hauses in Jesenice ist das Jahr 1740 eingeschnitzt.).
Ende des 18. Jahrhunderts nimmt die Wohnarchitektur allmählich andere Formen an. Nicht nur werden die Gebäude zum Süden hin monumentaler, sondern werden die Steinbearbeitungen eleganter, die Mauerei wird einheitlicher, die Fenster und Türen bekommen regelmäßige Rahmen und eine einheitliche Anordnung, und das Volumen der Häuser verlängert sich und sie wachsen in die Höhe: eine Außentreppe führt zur Hausetage, aber wenn es sich um ein zweistöckiges Haus handelt, dann kommt mit in den zweiten Stock durch eine interne Holztreppe.
In einem solchen Haus ist auch der Inhalt definiert: im Erdgeschoss befindet sich der Wirtschaftsraum (Taverne, selten auch ein Stall), und das Stockwerk wird zum Wohnen verwendet. Die Küche befindet sich in einem separaten Erdgeschoss, das an das Haus gebunden ist. Neben und um sie herum gruppieren sich und binden wirtschaftliche Gebäude, die dann ein geschlossenes Ganzes schaffen, meisten in Form eines Innenhofs. Gruppen von einzelnen Familien und Sippschaften verbinden sich miteinander in organische Einheiten, die durch schmale, gewundene Straßen, Zugangswege, Treppen verbunden sind, die in der Regel mit Kieselsteinen oder Steinplatten verschiedener Größen gepflastert sind. Solche Anordnungen gibt es in allen Dörfern: z.B. die Häuser Lozić in Krug und Vojnović in Duće. Beide entstanden während des 18. und 19. Jahrhunderts. Wie sich die Familie erweiterte, so wurde der Komplex abgerundeter und vergrößerte sich.
In dieser Zeit humanisierte und erweiterte sich auch die Landschaft: die steilen Flyschzonen werden mit Stützmauern und Zäunen gesichert, die Weiden werden reguliert und ummauert, Wege, die die Dörfer und schmale und breite Bereiche wie ein dichtes Netz verbindet, werden gebaut und erweitert.
Wir haben keine zuverlässigen Informationen darüber, wann die Kirchen in Jesenice, Zeljovići, Krug und Duće gebaut wurden. Sie alle werden in den Visitationen des Erzbischof Stephan Cupilli im Jahr 1711 erwähnt, aber es wurde nicht festgestellt, ob die Kirchen mittelalterlich sind (verändert und angebaut im 16. und 17. Jahrhundert), oder ob sie erbaut wurden nachdem Poljice die Herrschaft der Türken nicht mehr anerkannten. Zu den mittelalterlichen Kirchen gehören auf jeden Fall die Kirche des St. Stephan (Sustipan), die Kirche des St. Andrija na Obliku (die Kirch wird im Poljički statut im Jahre 1676 erwähnt; diese bestätigt auch die häufig unstrittene Grenze zwischen den Dörfern Jesenica und Tugara) und die Kirche des St. Maxim auf dem Berg über Krug.
Poljice begannen das 19. Jahrhundert mit der Bilanz von Plünderungen, Morden und Leiden, wobei das Leben nach den gleichen Prinzipien fortging, wie sie in den vergangenen Zeiten herrschten. Allerdinges wird auch dieser Ort von sozioökonomischen Änderungen beeinflusst. Mit dem Bau der Straße von Split bis Omiš (1856) und der Errichtung der Dampferlinien, für dessen Zweck die Häfen in Krilo, Mali Rat und Orij gebaut wurden, diktiert dies nicht nur die Orientierung der Bevölkerung zum Seewesen und Handel, sondern es erzeugt auch eine starke Migration.
In 1867 Kommt es in Jesenice zur Eröffnung einer Grundschule. Weinbau und die Produktion von Kirschen für den breiten Adria-Markt, gefolgt von der Industrie (die im Jahr 1911 in Dugi Rat gegründete Fabrik) beschleunigten die Migration der Menschen zum Meer.
Die neue Tätigkeiten schlossen die patriarchalisch Bevölkerung in moderne Trends und aktuelle Ereignisse aus der weiteren Region ein, was zum stufenweisen Verlassen der ländlichen Lebensarten führt. In Jesenice, die sich als erste mit dem Weinhandel und -transport nach Triest und Rijeka befassten, wird am Ende des 19. Jahrhunderts das alte Dorf verlassen. Dann beginnt der Bau von Häusern entlang der Küste, wo sich keine städtischen Siedlungen entwickeln, obwohl einige Häuser klare stilistische Merkmale haben.
Die einst vollständig menschenleere Küste wird zum Gebiet des isolierten und individualisierten Ausbaus ohne Plan und Regulierung. In diesem Ausbau an der Jahrhundertwende steht sich das Hafendorf Krilo hervor mit ihrer Reihe von übereinstimmenden Häusern im Neo-Stil (Hotel Primorje, die Häuser Naranča, Ivanišević u.a.), das Haus Kapić auf Suhi Otok, die Häuser Lozić und Brničević auf Orij, Kadić in Dugi Rat, und besonders die Häuser Petrić in Mali Rat. Besonders ist auch das monumentale Haus von Filip Petrić an der Küste (Hotel Miramare), das im Jahr 1911 gebaut wurde, und in der die miteinander verflochtenen Elemente des Neo-Stils und der Sezession zu finden sind. Diese waren zugleich die Kerne zukünftiger Siedlungen. Zugleich wird auch in den alten Siedlungen gebaut: das Pfarrhaus in Jesenice hat ausgeprägte Sezession-Dekorationen und einen Landhausstil in Mitten einer gepflegten Parkanlage.
Mit dem Bau der Fabrik wurden die Fundamente der Siedlung in Dugi Rat gelegt. Für den Zweck ihrer Mitarbeiter wurden entlang der Küste sperrigen mehrgeschossige Wohngebäude gebaut, während auf der anderen Seite die angesiedelte Bevölkerung Wohn- und Gewerbebauten entlang der Verkehrsstraße bauen. Dadurch entsteht nach und nach eine industrietypische Siedlung.
Allerdings ist ein starkes Wachstum der Küstendörfer ein modernes Phänomen: in den letzten vier Jahrzehnten wurden die alten Siedlungen nicht nur verlassen, sondern größten Teils auch zerstört, während die Küste nicht nur von Einheimischen bewohnt wird, sondern auch von vielen Einwanderern aus den weiteren Umgebung der ehemaligen Gemeinde Omiš. In diesen Ereignissen wuchs Dugi Rat zu einer größeren Siedlung, wobei sie, nach der neuen Staatsstruktur, zum Gemeindezentrum wurde.